Stellungnahme zum Brandanschlag in Weissach im Tal
von Jürgen Hestler
„Wir sind kein dunkles Deutschland“
-Stellungnahme der SPD Weissacher Tal zum Brandanschlag auf eine geplante Asylunterkunft in Weissach im Tal
Die SPD Weissacher Tal
- verurteilt den Brandanschlag auf eine geplante Asylunterkunft in Weissach im Tal und hat kein Verständnis für die vermuteten rassistischen, fremdenfeindlichen und rechtsextremen Motive
- weist die mediale Zuordnung der Gemeinde Weissach im Tal zu einem angeblichen „Dunkeldeutschland“ mit Nachdruck zurück. Das hat Weissach im Tal nicht verdient.
- anerkennt vielmehr die vielfältige Integrationsarbeit der Gemeinde und des Arbeitskreises „Integration“ und begrüßt die Entscheidung des Gemeinderates, das niedergebrannte Haus in der Welzheimer Straße wieder aufzubauen.
- hat aber auch Verständnis für die Sorgen und Ängste der Mitbürger und Mitbürgerinnen, die eine Gemeinschaftsunterkunft in zwei Gewerbeimmobilien mit bis zu 260 Bewohnern in einer 7000-Seelen-Gemeinde für falsch halten.
- verspricht, sich auf allen politischen Ebenen für eine Neujustierung der Flüchtlingspolitik einzusetzen und schlägt folgenden Maßnahmenkatalog vor:
-> strikte Anwendung des Asylrechtes (Art. 16 GG), nach dem politisch Verfolgten Asyl zu gewähren ist
-> Beschleunigung der Anerkennungsverfahren
>durch Aufstockung der Mitarbeiterzahl beim BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge), nach dem Vorbild der Amtshilfe beim „Aufbau Ost“
>Eilverfahren für Flüchtlinge aus sicheren Drittstaaten (z.B. Albanien) einerseits und Flüchtlingen aus Bürgerkriegsländern (z.B. Syrien) andererseits.
-> eine gerechte, an Einwohnerzahl und Wirtschaftskraft angepasste Verteilungsquote für die Flüchtlinge ( in der EU, in der BRD, in Bawue und im Rems-Murr-Kreis).
-> Festhalten am Grundsatz einer dezentralen Unterbringung der Flüchtlinge
>Begrenzung der Bewohnerzahl in Gemeinschaftsunterkünften (in Weissach max. 80) und der Aufenthaltsdauer
>professionelle Betreuungs- und Sicherheitskonzepte für Gemeinschaftsunterkünfte
-> konsequente Abschiebung abgelehnter Asylbewerber und Integration anerkannter oder geduldeter Flüchtlinge
-> Ausbau der Angebote legaler Einwanderung (sog. „Hotspots“ in Herkunftsländern) und Verabschiedung eines Einwanderungsgesetzes
-> Bekämpfung der Fluchtursachen (z.B. rechtzeitige Krisenintervention, fair trade, Boykott von Produkten, die Nahrungsmittelanbau in Armutsländern zerstören, Bevorzugung heimischer Lebensmittel, Boykott von Geldinstituten, die mit Nahrungsmittel spekulieren)