Programm aus Bierdeckeln

von Jürgen Hestler

Auf einem Bierdeckel ist schon Weltgeschichte geschrieben worden. Damals 1945 auf der Krim, als die Welt in Ost und West aufgeteilt worden ist. Der Bierdeckel steht für die Forderung nach Steuervereinfachung, seit der CDU-Abgeordnete Merz eine Steuererklärung im „Bierdeckelformat“ gefordert hat. Auf Bierdeckeln sind schon große Meisterwerke der Kunst entworfen worden, Bierdeckel sind auch Urkunden, wenn es um die Abrechnung in der Kneipe geht.

Insgesamt sind Bierdeckel ein Symbol für knapp formulierte, spontan im Gespräch entstandene, für die Zukunft wichtige Gedankenskizzen.

Nach diesem „Bierdeckelprinzip“ hat die SPD im Weissacher Tal ihr Programm für die Kommunalwahlen aufgestellt. Man hat sich zu einem „Stammtisch“ im Gemeindehaus Wattenweiler getroffen, hat politisiert, das Wesentliche auf Bierdeckeln festgehalten und einen „Stammtischbruder“ beauftragt, alle Gedanken und Themen für die nächsten fünf Jahre festzuhalten.

Dies ist inzwischen geschehen. Aus 45 Bierdeckeln hat der SPD-Vorstand einen Programmentwurf formuliert. Der Entwurf ist an die Parteimitglieder, die Kandidaten und  Kandidatinnen verschickt worden. Ergänzungen und Änderungswünsche werden eingebaut. Und dann gilt es.

Eines ist jetzt schon klar: Im Mittelpunkt der Programmdiskussion steht die Frage, was eine an sich klamme Kommune wie Weissach im Tal in den nächsten fünf Jahren sich  leisten und auch finanzieren kann.  Darüber soll in den nächsten Wochen mit den Bürgerinnen und Bürgern offen diskutiert werden. Gelegenheiten dazu wird es geben. Vielleicht bei einem Bierdeckelgespräch.

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