Kommunalwahljahr 2014

von Irmgard Hestler

Im Mai kommenden Jahres werden die Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg neue Kommunalparlamente, neue Kreistage, neue Mitglieder für die Regionalversammlung und neue Abgeordnete für das Europaparlament wählen.

Ich wünsche allen Listen für die Gemeinderatswahl und allen Parteien für die überörtlichen Wahlen, dass sie Kandidaten finden. In unserer heutigen Zeit ist es immer schwieriger, Menschen dazu bewegen zu können, sich über einen längeren Zeitraum hinweg zu binden. Unsere Gesellschaft wird immer mehr zu einer Freizeitgesellschaft: nach 8 Stunden Arbeit, dies an fünf Tagen in der Woche, bleibt eine Menge Zeit zur eigenen Planung. Und da stehen Sport, Spiel und Spaß immer sehr viel höher im Ranking als Besuche bei Veranstaltungen, die man freiwillig nicht wirklich besuchen würde oder manchmal wirklich öde Gremienarbeit.

Die SPD stellt auch im kommenden Jahr eine offene Liste auf. Jeder und jede ist eingeladen, mitzuarbeiten. Auch ohne Mitgliedschaft in der SPD.

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Listen sind da, aber es geht nicht um die großen Unterschiede: wir haben hier im Gremium keine extremen Gruppierungen. Seien es die lokalen Wählergemeinschaften, seien es die örtlichen Ortsvereine der Parteien: wir alle haben doch das Wohl unserer Gemeinde im Fokus.

Ein kleiner Seitenhieb sei mir erlaubt: ich bin nun seit fast 25 Jahren Mitglied dieses Gremiums. Als ich im Jahr 1989 zum ersten Mal auf einer eigenen SPD-Liste kandidierte, hieß es oftmals, Parteien hätten auf dem Rathaus nichts verloren. Das sehe ich, nun auch aus der langjährigen Erfahrung, ganz anders. Die Strukturen unserer Republik haben sich extrem verändert. Was kann auf dem Rathaus eines 7000-Seelen-Fleckens schon noch in eigener Regie entschieden werden? Überall sind überörtliche, überregionale Strukturen zu beachten - die VVG, der Kreistag, die Region, das Land, der Bund, Europa. Alle regieren in unser beschauliches Weissach hinein. Wer da nicht vernetzt ist, hat außerhalb der Markungsgrenze keinen Ansprechpartner, keinen Ratgeber, keinen Helfer mehr.

Deshalb sind Parteien auf dem Rathaus wichtiger denn je!

Und deshalb wünsche ich uns allen nun ein friedliches, ein fröhliches, ein stressfreies Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr.

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